T-34/76
Teile: 7940 + 236 Schablonenteile
Maßstab: 1/25
Länge: 40,5 cm

Die Kettenfahrzeuge sind allgemein daher bekannt, daß sie besonders im Fahrgestellbereich umfangreich dargestellt werden, die junge Produktion von Halinski erhöht die Latte jedoch deutlich (auf knapp 8200 Bauelemente!): der berühmteste sowjetische Panzer des 2.Weltkrieges T-34 in der Version T-34/76 (mit dem 76,2mm-Geschütz) und in zwei optionalen Bemalungen des Turmes: Farben der Roten Armee (mit einer Sonderaufschrift) oder mit Werkbemalung in der Fahrzeugdarstellung aus der Zeit der Stalingrad-Schlacht, November 1942 als Extrempräzisions-Kartonmodellbausatz des Military Model-Verlages (Nr.4-5/2006) im Maßstab1:25.

Nun haben wir die dritte moderne Nachbildung des Panzers T-34/76, die aber meistens mit der Parallelproduktion des Answer-Verlages (Kartonowe Hobby Nr. 4-5/2006) verglichen wird: die knapp 7-fache Anzahl der Bauteile, der knapp 4-fache Umfang ...und der 3-fache Preis des Halinski-Modells machen den Vergleich ziemlich eindeutig.
Konstruktion: ein bisher unbekannter Projektant Artur Rozek; Graphik: Marcin Dworzecki, einer von Halinski's berühmten "Hauskonstrukteuren", die die letzten etwa 30 Produktionen des Verlages designerisch mitprägten.

Bereits im Mai 1938 bei einer Versammlung des Verteidigungskommitees der UdSSR wurde nach der Analyse des Panzereinsatzes beim Bürgerkrieg in Spanien die Entscheidung getroffen, daß außer einem Rad-Ketten-Panzer auch eine Vollkettenkonstruktion für die sowjetischen Streitkräfte gebaut und die veralteten Fahrzeuge BT und T-26 ersetzt werden soll. Ein Jahr später wurde ein Prototyp des Panzers T-32 auf einem Testgelände bei Moskau div. Versuchen unterzogen. Beide Hauptkonstrukteure des Fahrzeuges, M. Koszkin und A. Morozow haben anschließend an dem Projekt einige Verbesserungen (u.a. Verstärkung des Panzers) und Modifikationen vorgenommen und im Dezember entstand die serienproduktionsreife Version T-34. Nach etwa zwei Monaten wurde die neue Konstruktion der Parteiführung auf dem Kreml vorgeführt. Noch in dem gleichen Monat fiel die Entscheidung über Beginn der Serienproduktion des mittleren Panzers bei der Fabrik Nr. 183 in Charkow/Charkiw und die ersten Serienfahrzeuge erreichten die Fronteinheiten bereits im September des Jahres. Der Bedarf an neuen Panzern war so groß, daß noch im September d.J. die Produktion auf die Stalingrader Traktorenfabrik und andere schwer- und mittelindustriellen Betriebe erweitert wurde. Die Modifikationen wurden in verschiedenen Fahrzeugserien zu verschiedenen Zeitpunkten und in verschiedenen Umfängen realisiert, meistens war die Durchführbarkeit jeder einzelnen Umbaumaßnahme ausschließlich durch die Möglichkeiten der Zulieferer und Kapazitäten der Produktionswerke erzwungen. Den größten Veränderungen wurde der Panzerturm unterzogen, was durch die Ausrüstung des Panzers mit einem 85mm-Geschütz zusammenhing (so entstand die Version T-34/85). Zum Zeitpunkt des Angriffs der deutschen Armee auf Russland besaß die Rote Armee auf westlichen Frontabschnitten etwa 11000 Panzer (etwa 23000 im Land insgesamt), die meisten davon waren allerdings die veralteten T-26 und T-28, die T-34 existierten in einer Anzahl von 1100 Stück. Überrascht durch das Ungestüm der deutschen Panzereinheiten erlitt die Stalinarmee deutliche Verluste. In einer mehrtägigen Panzerschlacht in dem Bereich Dubno-Luck-Brody Ende 1941 verlor die Rote Armee knapp 2000 Panzer, binnen der zwei ersten Kriegswochen betrugen die sowjetischen Verluste insgesamt 4400 Panzer. Die Gründe für die Rückschläge der sowjetischen Panzerwaffe lagen zum einen an der Kampferfahrung, der allgemein besseren Ausrüstung und Ausbildung der deutschen Einheiten, aber auch nicht zuletzt an einem desolaten Zustand der russischen Kräfte, den nach den berüchtigten Stalinschen Säuberungen oft die erfahrenen und besten Führungskader entzogen wurden. Dank div. Aspekten des Kriegsverlaufes, zu denen aber zweifelsfrei die Vorzüge des Panzergrundmusters der Roten Armee, des T-34 gehörten (Schnelligkeit, Wendigkeit, aber vor allem ein einfacher Aufbau und eine relativ anspruchslose Bedienung, was eine ungeheure Massenproduktion des Fahrzeuges möglich machte), erkämpften sich die sowjetischen Panzer ab Ende 1942 nach und nach und oft zum Preis von großen Verlusten eine quantitative Überlegenheit über die deutschen Panzereinheiten. Insgesamt wurden in den Jahren 1940 – 1944 etwa 35000 T-34/76 und nicht weniger als 18000 T-34/85 hergestellt. Die Fahrzeuge gelten als der entscheidenste Panzertyp des 2. Weltkrieges. Außer den sowjetischen Einheiten besaßen die Panzer auch einige polnische und tschechische, später auch jugoslawische und bulgarische Einheiten. Auch noch lange nach dem Kriegsende wurde die Produktion des Typs T-34/85 in der Tschechoslowakei (etwa 3000 Stck.) und in Polen (etwa 1500 Stck.) fortgesetzt. Ein Rekord in der Anzahl der erstellten Panzer T-34 gehört jedoch der Fabrik Nr. 183 in Charkiw, die 35000 Fahrzeuge des Typs fertig stellte. Auch nach dem 2. Weltkrieg wurden die T-34/85 in vielen militärischen Konflikten eingesetzt, u.a. im Nahen Osten, in Korea und Vietnam – noch in den 70ern gehörten die Panzer zur Ausrüstung von 39 Armeen!

Gewicht: 26,5 t; max. Kampfgewicht: 30,9 t; Antrieb: 12-Zylinder W-2-34-Dieseltriebwerk mit einer Leistung von 500 PS; max. Geschwindigkeit: 55 km/h; Reichweite etwa 400 km im Straßenbetrieb und etwa 260 km im Gelände; Bewaffnung: 76,2mm-Geschütz F-34, zwei 7,62mm-Maschinengewehre; Besatzung: 4 Mann.
Als Antwort auf die deutschen Panzer Tiger und Panther, sowie die größeren Geschütze der letzten Baureihen der Pz.Kpfw. IV wurde der Panzer T-34 grundlegend in den Bereichen der Bepanzerung und Bewaffnung modernisiert und bekam ab Januar 1944 u.a. einen neuen Turm mit 85mm-Geschütz.

Man kann sich fragen, ob für eine Darstellung eines mittelschweren 1:25-Panzers wirklich 7940 Elemente + 236 Schablonenteile (auf 24 Bögen 24x34cm) notwendig sind und ob ein Laufrad des Panzers einen Konstruktionsumfang eines einfachen MM-Modells haben muss – aber es ist eben Halinski! Mit seiner Produktion bleibt das T-34-Thema für mehrere Jahre abgeschlossen… Es handelt sich um eine echte Hardcore-Produktion mit Nachbildung sämtlicher Innenräume: Schütze- + Fahrer-/Mechanikerraum, Motorraum, das Turminnere, Kampfabteilung. Hier nur einige Beispiele, da eigentlich alle Elemente und Baugruppen des Panzers durch filigrane Teile und feinste Details glänzen: drehbarer Turm mit akribischer Darstellung des Drehmechanismus, mit einem schwenkbaren Geschütz, seiner äußerst detailliert dargestellten Geschützaufhängung mit Schloss, Rohrzurrung, Visiervorrichtung, Laffettenwiege, Rücklaufeinrichtung, Ersatzmagazinen des MGs, Periskopen; Motorraum mit Triebwerknachbildung, einem Kühler, Ölbehälter, Leitungsabschnitten der Motorkühlung, Lichtmaschine, Ausgleichsbehälter der Motorschmierung, Luftfilter, ausklappbarer Hinterwand des Motorraumes; Druckluftflaschen, akribisch nachgebildetes Pedalwerk mit Steuerungszügen, Hand-Kraftstoffpumpe, Instrumentenbretter, Steuerelemente, Funkgerät, auch hier MG-Ersatzmagazinen; gute Detaillierung des Panzeraußenbereiches mit Maschinengewehren, 4-teiligem Scheinwerfer, Auspuffanlage, Periskopen, Klappen und Deckeln mit Verschlussvorrichtungen, Scharnieren, Stellmotoren, Gegengewichten und Blenden der Visierspalten, Zusatzkraftstofftanks in zwei optionalen Formen (walzförmige Elemente auf den Seitenwänden oder Kastenförmige Behälter auf der Rückwand des Rumpfes), 10-teiliges Signalhorn, Abschleppseil auf Schablonengrundlage und das überdimensional ausgebaute Fahrgestell mit jedem einzelnen Laufrad, das aus 20 Eckblechen/Verstärkungsrippen, Innenverblendung von allen Öffnungen u.ä. Finessen besteht, was die Anzahl der Rad-Bestandteile auf 53 Stück katapultiert und 144 Kettenglieder in einer „Waffelbauweise“ aus je 30 Details! Etwas schade, daß nur die Hinterwand des Motorraumes und die Öffnung des Turmsitzes Möglichkeiten bieten, die unzähligen und ungewöhnlich umfangreich ausgearbeiteten Details der Inneneinrichtung zu bewundern…

Modernste Computergraphik und berühmte Farbgebung des Halinski-Verlages (grüne Tarnbemalung, Sonderaufschrift auf beiden Seiten des Turmes „Rodina“ = Vaterland) in einer genial dargestellten gealterten Farbgebung (Farb-Abscheuerungen, Korrosionsstellen, etc.) – auch der gesamten Innenverkleidung.

Zahlreiche 3-D-Bauzeichnungen und Montageskizzen in der berühmten „fotografischen“ Manier des Halinski-Verlages begleiten polnische Bauanleitung.